Fünf Mandate für den Kreis

Veröffentlicht am 28.03.2011 in Landespolitik

Zieht erneut über die Zweitauszählung in den Landtag ein: Peter Hofelich (SPD). FOTO: NWZ

HELGE THIELE, Neue Württembergische Zeitung

Kreis Göppingen. Der Landkreis ist künftig mit fünf Abgeordneten im Landtag vertreten: Dietrich Birk, Peter Hofelich und Jörg Matthias Fritz aus dem Wahlkreis Göppingen und Nicole Razavi und Sascha Binder aus dem Wahlkreis Geislingen sind gewählt.

Historischer Wahlsieg von Grün-Rot im Land, spektakuläres Ergebnis im Landkreis: Der Kreis Göppingen ist künftig mit fünf Abgeordneten im Landtag vertreten. Im Wahlkreis Göppingen konnte Dietrich Birk (CDU) mit 38 Prozent sein Direktmandat verteidigen, Peter Hofelich (SPD) zog erneut über die Zweitauszählung ins Landesparlament ein. Der Sozialdemokrat erreichte 26,4 Prozent der Stimmen und lag damit über dem Landesschnitt seiner Partei.

Riesenjubel gab es bei Jörg Matthias Fritz, dem Vorsitzenden der Grünen in Göppingen: Der 51-jährige Dozent zieht als dritter und neuer Landtagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Göppingen ins Parlament ein. Fritz, der 22,0 Prozent erreichte, erfuhr im Laufe des Abends von seinem persönlichen Triumph und freute sich über ein "fulminantes Ergebnis".

Im Wahlkreis Geislingen gewann Nicole Razavi (CDU) erneut das Direktmandat. Sie erreichte 41,4 Prozent der Stimmen. Über die Zweitauszählung löste der SPD-Kreisvorsitzende Sascha Binder das Ticket nach Stuttgart. Er erzielte mit 24,2 Prozent wie Hofelich im Wahlkreis Göppingen ebenfalls ein Ergebnis, das über dem Landesergebnis der SPD lag. Die SPD musste dennoch in beiden Wahlkreisen gegenüber der Landtagswahl von 2006 Verluste hinnehmen - minus 2,5 Prozent im Wahlkreis Göppingen, minus 3,9 Prozent im Wahlkreis Geislingen.

Die Verluste der Genossen waren allerdings nicht so stark wie die der CDU: Die Christdemokraten mit Dietrich Birk im Wahlkreis Göppingen verloren mit minus 6,3 Prozent deutlicher als die Christdemokraten im Wahlkreis Geislingen, wo Nicole Razavi, die bisherige verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, 4,4 Prozent der Stimmen einbüßte. Persönlich bitter für Dietrich Birk: Seine politische Karriere ist durch den Regierungswechsel in Stuttgart jäh gestoppt. Aus dem Staatssekretär im Wissenschaftsministerium wird nun ein einfacher Abgeordneter auf der harten Oppositionsbank.

Zu den Gewinnern: Die Grünen konnten im Wahlkreis Geislingen, zu dem nach der Wahlkreisreform 27 Kreisgemeinden gehören, noch stärker zulegen (plus 14,5 Prozent) als im Wahlkreis Göppingen (plus 13 Prozent).

Zu den klaren Wahlverlierern im Kreis gehören die FDP und die Linke. Die Liberalen stürzten in beiden Wahlkreisen ab: Im Wahlkreis Göppingen verloren sie 4,6 Prozent und landeten bei 4,7 Prozent. Im Wahlkreis Geislingen büßte die FDP 5,7 Prozent der Stimmen ein und erreichte nur noch 4,8 Prozent.

Die Linke, die sich vor allem im Wahlkreis Göppingen Hoffnungen gemacht hatte, im Falle des Einzugs der Partei einen Abgeordneten nach Stuttgart zu schicken, spielte gestern bei der Wahl keine Rolle: Im Wahlkreis Göppingen, wo der Göppinger Stadtrat Christian Stähle angetreten war, holte die Linke 3,2 Prozent, im Wahlkreis Geislingen erreichte Sabine Rösch-Dammenmiller, die 2009 bereits als Bundestagskandidatin der Linken ins Rennen gegangen war, lediglich 2,8 Prozent.

Die beiden rechtsextremen Parteien, Republikaner und NPD, holten in beiden Wahlkreisen knapp über ein Prozent. Auch die Piraten, denen vor der Wahl manch einer eine Überraschung zugetraut hatte, blieben weit hinter ihren Erwartungen zurück: Im Wahlkreis Göppingen holten sie 2,4 Prozent, im Wahlkreis Geislingen 1,9 Prozent.

Einen kräftigen Zuwachs gab es in beiden Wahlkreisen bei der Wahlbeteiligung zu verzeichnen: Im Wahlkreis Göppingen lag sie bei 65,7 Prozent (2006: 52,7). Im Wahlkreis Geislingen gaben 68,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab (2006: 68,4) - der Wahlkreis Geislingen lag damit sogar über dem Landesschnitt (66,2).

 

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