Weg vom Kleinkrieg

Veröffentlicht am 17.03.2008 in Kreisverband

Uwe Bidlingmaier will die Göppinger SPD in ruhigeres Fahrwasser steuern.

Uwe Bidlingmaier will Ruhe in den SPD-Ortsverein bringen

Der neue Vorsitzende der Göppinger SPD, Uwe Bidlingmaier, will den Ortsverein wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen. Konzentration aufs Wahljahr 2009 statt Selbstzerfleischung, so die Appelle an die Genossen.

KARIN TUTAS, Neue Württembergische Zeitung

Göppingen. Das Wahljahr 2009 rückt mit großen Schritten näher. Die Göppinger Sozialdemokraten haben keine Zeit mehr zu verlieren. Am 5. April will der neu gewählte Vorstand des SPD-Ortsvereins zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Es gelte, die Kräfte zu bündeln, um die Schlagkraft zu stärken, sagt der neue Vorsitzende Uwe Bidlingmaier.

"Ich glaube, der Ortsverein braucht ein bisschen Ruhe", lautet das Fazit des 41 Jahre alten Süßeners nach der Mitgliederversammlung am Freitagabend. Bevor die Genossen nämlich zur Wahl ihres neuen Vorstandes schritten, beschäftigten sie sich ausgiebig mit sich selbst. Insbesondere die Streitigkeiten innerhalb der Gemeinderatsfraktion stoßen manchem Genossen sauer auf. Auch dem früheren Stadtrat Ernst Birzele, der auch bemängelte, dass zum Beispiel über das geplante Hotel in Göppingen so gut wie keine inhaltliche Diskussion mit dem Ortsverein stattgefunden habe. Ewald Schniepp vom Vorstand der SPD-Senioren "55 plus" sieht gar die CDU im Landkreis erstmals besser aufgestellt als die Sozialdemokraten.

So kam es nicht von ungefähr, dass der scheidende Vorsitzende Peter Kunze die Genossen aufforderte: "Die Presse muss mit Erfolgsmeldungen gefüttert werden, statt mit dem Kleinkrieg untereinander." Aus Sicht des Vorstandes fällt die Bilanz nämlich deutlich positiver aus. Die SPD sei mit einer Vielzahl habhafter politischer Veranstaltungen in der Stadt vertreten. Insbesondere die Themenstammtische böten die Möglichkeit, mit den Bürgern in Dialog zu treten und hätten sich zum Erfolgsmodell entwickelt. "Ich möchte wissen, welche andere Partei so da steht", rief der stellvertretende Vorsitzende Albrecht Daur den Mitgliedern zu. "Unser Problem ist, dass wir nicht wahrnehmen, wie gut wir sind", analysierte Daur die Befindlichkeit der Partei.

Der wohl Jüngste in der Versammlung, deren Altersdurchschnitt sich deutlich Ü 40 bewegte, war es schließlich, der die Genossen an die Kandare nahm. "Wir müssen zeigen, dass wir politisch und qualitativ die besten Antworten haben", appellierte Kreisvorsitzender Sascha Binder an die Mitglieder und erteilte eine Lektion in punkto Selbstbewusstsein: "Im Kreistag ist die SPD qualitativ anderen Fraktionen haushoch überlegen." Auch im Gemeinderat habe die SPD wichtige Themen vorangebracht. Und "nicht alle müssen sich in der SPD über jedes Projekt einig sein", erklärte der Kreisvorsitzende, verbunden mit dem unmissverständlichen Aufruf, mit vereinten Kräften die Kommunalwahlen anzusteuern. Es werde immer schwieriger, Kandidaten zu finden, klagte Stadtrat Erwin Singer. Viel Arbeit für die Göppinger SPD.

Der neue SPD-Vorstand

Der Vorstand des Göppinger SPD-Ortsvereins: Vorsitzender Uwe Bidlingmaier, Stellvertreter Albrecht Daur und Sabine Rochlitz, Kassier Olaf Schüler, Schriftführerin Martina Heer; Beisitzer: Alexander Rizman, Peter Kunze, Wolfgang Rapp, Roy Hummel, Ingrid Ödegaard, Helma Scheunert, Armi Roth-Bernstein-Wiesner.

 

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