Scharfe Kritik an grüner Gentechnik

Veröffentlicht am 08.04.2008 in Presseecho

SPD-Politiker Ulrich Kelber besucht Landkreis

TIM ZAJONTZ, Neue Württembergische Zeitung

Bei einem Gespräch mit dem Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, kritisierten die Inhaber der Kaiserbrauerei die grüne Gentechnik.

Kreis Göppingen "Es gibt zu viele, die beim Thema grüne Gentechnik mit den Schultern zucken", schilderte Ulrich Kumpf bei dem Treffen in Geislingen die Problematik, mit der sich der Verband der "Brauer mit Leib und Seele" seit längerer Zeit auseinander setzt. Als "nicht beherrschbar" bezeichnete Kumpf die genetische Veränderung von Getreide und anderen Lebensmitteln.

Sein Bruder, Hans-Friedrich Kumpf, kritisierte, wie der Kreisverband der SPD in einer Pressemitteilung berichtet, die "einseitige Informationspolitik" der Medien. "Die Menschen wissen gar nicht, welche Risiken die grüne Gentechnik mit sich bringt", erläuterte Kumpf.

Auch der Bonner Bundestagsabgeordnete und Umweltexperte, Ulrich Kelber, warnte vor den Auswirkungen der Agrar-Gentechnik und bezweifelte deren gesellschaftlichen Fortschritt. "Wir begeben uns durch Patentrechte in eine Abhängigkeit weniger großer Chemiekonzerne", meinte Kelber, der zugleich einer von mehreren stellvertretenden Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion ist. Der Politiker kritisierte in dem Gespräch bei der Geislinger Kaiserbrauerei, an dem auch der SPD-Kreisvorsitzende Sascha Binder teilnahm, die Haltung der CDU. "Die Reden von Ernährungsminister Peter Hauk haben mit den grundfalschen Bundesratsinitiativen von Baden-Württemberg rein gar nichts zu tun."

Kelber warb für eine breite Aufklärungskampagne, eine aktivere Nutzung der Kennzeichnung gentechnikfreier Lebensmittel sowie für eine europäische Initiative gegen Gentechnik. Zudem müsse der ungleichmäßigen Förderung der Gentechnik endlich zugunsten traditioneller Züchtungsmethoden ein Riegel vorgeschoben werden.

Das Engagement der Gebrüder Kumpf für die Qualität und Regionalität ihres Produkts lobte der Gast aus Bonn bei einem Schluck "gentechnikfreien Bieres aus Zutaten aus dem Umkreis von 90 Kilometern", wie Hans-Friedrich Kumpf erklärte. Bei einem Gespräch im Göppinger Rathaus informierten OB Guido Till und EVF-Geschäftsführer Wolfgang Berge den SPD-Politiker über die Pläne für eine Biogasanlage in Geislingen-Türkheim. Kelber unterstützt das Projekt des kommunalen Energieversorgers, mehr in Kraft-Wärme-Kopplung und in Biogaserzeugung zu investieren. Diese Technologien seien zukunftsweisend und lukrativ zugleich.

 

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