KOMMENTAR · SPD: Das Pfeifen im Walde

Veröffentlicht am 28.03.2008 in Presseecho

ARND WOLETZ, Neue Württembergische Zeitung

Die SPD im Kreis Göppingen steuert mit einer schweren Hypothek dem Wahljahr 2009 entgegen. Denn auch vor Ort müssen die Sozialdemokraten noch immer die Suppe auslöffeln, die ihnen die hessische Landespolitikerin Ypsilanti und Parteichef Kurt Beck eingebrockt haben: den Verlust an Glaubwürdigkeit. Das Schreckgespenst der Linken lässt sich so schnell nicht verscheuchen. Da klingt die Einschätzung des jungen SPD-Kreisvorsitzenden Sascha Binder, dass die neue Partei im Kreis noch nicht in Erscheinung getreten sei, wie das Pfeifen im Walde. Binder wäre also gut beraten, wenn er sich bald auf einen eindeutigen Kurs festlegen würde - und dabei dann auch bleibt. Zu dem Stimmungstief, das die SPD noch nicht hinter sich gelassen hat, kommt das Stühlerücken an der Spitze des Göppinger Ortsverbands und der Gemeinderatsfraktion. Keine leichte Situation für den jungen Kreisvorsitzenden.

Spannend bleibt, ob die Genossen im Kreis den 25-jährigen Hoffnungsträger auch als Bundestagskandidaten 2009 aufs Schild heben. Dann wäre der vor einem Jahr eingeleitete Generationenwechsel konsequent vollzogen. Letztlich wird es davon abhängen, ob die Sozialdemokraten sich für einen zugkräftigen Namen von außerhalb entscheiden, der auf einem aussichtsreichen Listenplatz das Mandat sichert. Oder ob sie einen Kandidaten unterstützen, der jugendliche Dynamik und lokale Verwurzelung verspricht.

 

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