Grünes Licht für Tarifverbund

Veröffentlicht am 27.03.2010 in Kreistagsfraktion

Einstimmige Entscheidung im Kreistag

Der Kreistag hat gestern einstimmig den Verkehrsverbund Göppingen beschlossen. Viele sehen darin einen ersten Schritt zur Integration in den Stuttgarter Nahverkehrsverbund.

ARND WOLETZ, Neue Württembergische Zeitung

Ein weißer Fleck ist der Kreis Göppingen in Sachen Nahverkehrstarife. Als Einziger weit und breit bietet der Stauferkreis bisher nicht die Möglichkeit, ein gemeinsames Ticket für Busse und Bahnen zu lösen. Damit ist bald Schluss. Der Kreistag hat gestern einstimmig den Weg für den Verkehrsverbund zum Jahreswechsel frei gemacht. Damit komme der Kreis auf den Standard im Land, betonte Verkehrsplaner Jörg Michael Wienecke. Auch die meisten Kreisräte lobten den Schritt, hoben aber darauf ab, dass der Verbund höchste Eisenbahn gewesen sei.

Wienecke erklärte noch einmal die Eckpunkte des Vertrags: Der Verbund wird zwei Geschäftsstellen haben, neben Göppingen auch am Bahnhof in Geislingen - als Service für die Nutzer und um die Fahrkartenausgabe in Geislingen dauerhaft zu sichern. Neben den einheitlichen Tickets, die Vorteile des Bahntarifsystems wie das Baden-Württemberg-Ticket und die Bahn-Card beibehalten, legt der Verbund auch schon die Spur in die Zukunft. Tatsächlich enthält die Vereinbarung, an der bis vor wenigen Tagen noch gefeilt worden ist, einige Optionen. Die Rede ist von Anknüpfungspunkten mit dem Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) im Westen oder der Donau Iller Nahverkehrsgesellschaft (DING) im Raum Ulm. Möglich ist auch eine spätere Teilintegration in den VVS ab 2014. Die SPD wollte bei diesem Punkt Tempo machen und beantragte zunächst, die Verwaltung solle eine frühere Teilintegration prüfen und noch in diesem Jahr Bericht erstatten. Bei den übrigen Fraktionen stieß der Vorschlag auf wenig Gegenliebe, auch weil er sehr kurzfristig eingebracht wurde. Erst nach einem Schlagabtausch und als Landrat Edgar Wolff zusagte, am Ball zu bleiben und im Ausschuss bald zu berichten, nahmen die Sozialdemokraten den Antrag zurück.

Knackpunkt waren wie immer die Kosten, denn da gibt es noch einige Fragezeichen: Wienecke bezifferte den jährlichen Beitrag des Landkreises nach Abzug der Landeszuschüsse auf knapp 600 000 Euro. Das beinhaltet noch nicht die mögliche Anbindung an VVS und DING oder die Teilintegration in den VVS. Diese Teilintegration als zweite Stufe würde grob geschätzt etwa eine weitere Million kosten.

 

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