"Demenz hat hohe Brisanz"

Veröffentlicht am 24.07.2009 in Kreistagsfraktion

Richtige Betreuung ist das A und O

Rund 5000 Menschen mit Demenzerkrankung leben im Landkreis Göppingen. Im Sozialausschuss des Kreistages wurde deren Versorgung besprochen.

KATJA EISENHARDT, Geislinger Zeitung

Kreis Göppingen. "Das Thema Demenz hat in unserer alternden Gesellschaft eine hohe Brisanz", sagt Isolde Engler, zuständig für die Altenhilfe-Fachberatung des Kreissozialamtes. Angesichts des demografischen Wandels und der damit verbundenen Zunahme an alten Menschen werde die Anzahl der Demenzerkrankungen in den nächsten Jahren deutlich ansteigen, berichtete Isolde Engler weiter.

Die Krankheit selbst bezeichnete sie als "Leben in einer anderen Welt". Für die Angehörigen bedeute dies eine enorme physische, vor allem aber auch psychische Belastung. Hildegard Lutz, Mitglied des Kreisseniorenrates, betonte in diesem Zusammenhang die immense Wichtigkeit einer rechtzeitigen Inanspruchnahme professioneller Hilfe. "Die Bevölkerung muss über die Krankheit noch deutlich mehr aufgeklärt werden", betonte Hildegard Lutz. "Das ist ein Thema, an dem wir alle dranbleiben müssen", bekräftigte Susanne Widmaier (SPD).

Im Landkreis Göppingen gibt es bereits eine breite Palette an Hilfsangeboten für Betroffene und deren Angehörige. Hierzu zählen beispielsweise die ambulante Gedächtnissprechstunde im Christophsbad Göppingen, die Demenz-Tagesgruppe der Wilhelmshilfe in Süßen oder auch niedrigschwellige Angebote in Form einer stundenweisen Betreuung im häuslichen Umfeld der Patienten - unter anderem in Geislingen, Bad Boll, Göppingen und Salach. Speziell dieses Angebot fördert der Landkreis aufgrund der Förderrichtlinie seit dem 1. Januar mit 1280 Euro jährlich. Die Betreuung übernehmen ehrenamtliche Pflegekräfte im Dienste unterschiedlicher Sozial- und Diakoniestationen oder auch ambulanter Dienste.

Im Rahmen von Bela III (Bürgerschaftliches Engagement für Lebensqualität im Alter) finde Anfang kommenden Jahres zudem eine "Demenz-Qualifizierungsreihe" für künftige ehrenamtliche Helfer statt, berichtete Isolde Engler. Ziel ist es, im Landkreis Göppingen ein Unterstützungsnetzwerk sowie einen Pflegestützpunkt einzurichten. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Landrat Edgar Wolff.

 

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