Berufliche Gymnasien: Im Landkreis Göppingen fehlen 177 Plätze

Veröffentlicht am 19.07.2010 in MdB und MdL

SPD-Landtagsabgeordneter Peter Hofelich: „Landesregierung muss mehr Klassen einrichten und allen zugangsberechtigten Schülern Besuch ermöglichen."

Auch im kommenden Schuljahr werden viele Bewerber um Plätze an den beruflichen Gymnasien im Landkreis Göppingen eine Absage erhalten. Das ist das Ergebnis einer entsprechenden Anfrage des Abgeordneten Peter Hofelich an Kultusministerin Marion Schick. Seine Forderung: „Aufstieg durch Bildung entscheidet sich gerade an den beruflichen Gymnasien unseres Landes. Da brauchen wir bessere Rahmenbedingungen!“.

Konkrete Zahlen auf die Anfrage von Peter Hofelich: 580 zugangsberechtigte Schüler haben sich um einen Platz an einem der beruflichen Gymnasien im Landkreis Göppingen beworben. Dazu zählen neben 93 Schülern aus den jetzigen Klassen 9 und 10 der achtjährigen Gymnasien auch 479 Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, also nach Realschule, Werkrealschule und zweijähriger Berufsfachschule, die die formalen Aufnahmevoraussetzungen erfüllen. Dieser Nachfrage stehen jedoch voraussichtlich nur 302 Plätze an den beruflichen Gymnasien gegenüber. So viele Schüler besuchen in diesem Schuljahr die Eingangsklassen der beruflichen Gymnasien im Kreis.

„Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass die beruflichen Gymnasien allein aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage sind, alle Interessierten aufzunehmen“, so Peter Hofelich. Zwar könnten gegebenenfalls einige so genannte Pool-Klassen eingerichtet werden. Da sich aber auch die Zahl der Bewerber durch die Wiederholer noch erhöhen werde, würden diese vermeintlich zusätzlichen Plätze an der Situation kaum etwas ändern.

Peter Hofelich fordert deutliche Verbesserungen vom Land: „Das Problem ist ja nicht neu. Die Landesregierung muss endlich einsehen, dass ihr bisher verfolgtes Prinzip „Es wird schon alles nicht so schlimm werden“ gescheitert ist.“ Er verweist auf eine aktuelle Gesetzesinitiative der Landtagsfraktion, mit der die SPD künftig jedem zugangsberechtigten Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss gesetzlich einen Rechtsanspruch auf einen Platz an einem beruflichen Gymnasium garantieren will. „Mit dieser Gesetzesinitiative wollen wir die Landesregierung dazu zwingen, die Zahl der Klassen an den beruflichen Gymnasien deutlich zu erhöhen und ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, erklärt Peter Hofelich.

Es sei nicht akzeptabel, dass Schüler unter einer verfehlten Schulpolitik des Lan-des leiden müssten. „Einerseits wirbt das Land für seine Realschulen mit dem Hin-weis auf gute schulische Anschlussmöglichkeiten, andererseits stellt es aber zu wenige Plätze an beruflichen Gymnasien zur Verfügung“, legt Peter Hofelich den Finger in die Wunde. So müssten sich viele engagierte Schüler nach einer Absage demotiviert auf die Suche nach Alternativen machen.

Voraussetzung für die Aufnahme in die Eingangsklasse der beruflichen Gymnasien ist die mittlere Reife. Für Realschüler, Werkrealschüler und Berufsfachschüler ist dabei ein Notenschnitt von mindestens 3,0 in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie der ersten Pflichtfremdsprache notwendig.

 

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