Alternativen der lokalen Energieversorgung? Lohnt sich die Netzübernahme für die Kommune? - Beim Ebersbacher Forum disku

Veröffentlicht am 21.02.2012 in Allgemein

In den nächsten Monaten muss der Gemeinderat entscheiden wer in Zukunft das örtliche Strom-Verteilnetz in Ebersbach betreibt. Bisheriger Konzessionsnehmer ist, wie in den meisten umliegenden Städten und Gemeinden, der Stromkonzern EnBW.

In den nächsten Monaten muss der Gemeinderat entscheiden wer in Zukunft das örtliche Strom-Verteilnetz in Ebersbach betreibt. Bisheriger Konzessionsnehmer ist, wie in den meisten umliegenden Städten und Gemeinden, der Stromkonzern EnBW.

Der Vorstandsvorsitzende vom Albwerk in Geislingen Hubert Rinklin stellte die Situation aus der Sicht des alternativen Anbieters dar. Das Albwerk hat umfangreiche Erfahrungen als Netzbetreiber im oberen Filstal und als Partner in mehreren Stadt- und Regionalwerken. Auf dieser Grundlage zeigte Herr Rinklin den gesamten Ablauf der Konzessionsneuvergabe, die alternativen Anbieter und die damit verbundenen Chancen und Risiken auf. Erkennbar war, je höher das finanzielle und personelle Engagement der Kommune umso höher ist die erzielbare Rendite und der Einfluss auf die lokale Energieversorgung. Chancen bieten sich bei den Arbeitsplätzen vor Ort, der Preisgestaltung, der Bürgerbeteiligung, beim Umweltbewusstsein und der Ökologie, bei der Ausrichtung auf die lokalen Interessen, letztlich bei der Identifikation der Bürger mit ihrer Region. Dazu müssen jedoch auch unternehmerische Risiken getragen werden mit entsprechendem Kapitaleinsatz, Anlaufkosten, der richtigen Partnerwahl beim Netzbetrieb, beim Wettbewerb um die Stromkunden und bei der Personalauswahl. Mit Beispielen aus Waldkirch und dem Regionalwerk Bodensee stellte Herr Rinklin erfolgreiche Beispiele auf diesem Gebiet vor.

Danach informierte Helmut Roth, Leiter der Stadtkämmerei Ebersbach, über das Thema aus der Sicht der Stadt.

Bei der Konzession handelt es sich um das Recht zur Verlegung von Energieversorgungsleitungen zur Versorgung der Stromverbraucher in der Stadt. Die Konzession der EnBW endet am 31.12.2012. Mitte 2010 erfolgte die Ausschreibung im Bundesanzeiger. Herr Roth zeigt die verschiedenen theoretischen Handlungsalternativen der Stadt, und den dazu notwendigen Kapitaleinsatz und die sich ergebenden Renditechancen auf. Für die Bewertung der eingehenden Angebote wird ein vom Gemeinderat festgelegter Bewertungskatalog bezüglich Chancen und Risiken herangezogen.
Die Vorstellung der bereits erfolgten Entscheidungen umliegender Gemeinden zeigte, dass unterschiedlichste Wege gegangen werden und es nicht die für alle günstigste Einheitslösung gibt. Jede Stadt muss die für ihre Situation beste Lösung erarbeiten.
Dank der verständlich und übersichtlich dargestellten Zusammenhänge bekamen die Besucher einen hervorragenden Überblick über das komplexe Thema. Sie wissen nun worauf es ankommt!

Wir sind gespannt für welchen Weg die Stadt Ebersbach sich entscheiden wird!

Für das Ebersbacher Forum
Theodor Mayer