Vielen Schülern drohen Absagen

Veröffentlicht am 22.07.2010 in MdB und MdL

Fürs kommende Schuljahr gibt es an den berufl. Gymnasien im LK zu wenig freie Plätze, auch im Schulzentr. Öde. FOTO: NWZ

Neue Württembergische Zeitung

Landkreis Göppingen. 580 Schüler haben sich für das kommende Schuljahr um einen Platz an einem beruflichen Gymnasium im Landkreis Göppingen beworben aber nur 302 Plätze stehen voraussichtlich zur Verfügung.

Auch im kommenden Schuljahr werden viele Bewerber um Plätze an den beruflichen Gymnasien im Landkreis Göppingen eine Absage erhalten. Das ist das Ergebnis einer Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Hofelich an Kultusministerin Marion Schick. "Aufstieg durch Bildung entscheidet sich gerade an den beruflichen Gymnasien unseres Landes. Da brauchen wir bessere Rahmenbedingungen", so die Forderung Hofelichs.

580 zugangsberechtigte Schüler haben sich um einen Platz an einem der beruflichen Gymnasien im Landkreis Göppingen beworben. Dazu zählen neben 93 Schülern aus den jetzigen Klassen 9 und 10 der achtjährigen Gymnasien auch 479 Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, also nach Realschule, Werkrealschule und zweijähriger Berufsfachschule, die die formalen Aufnahmevoraussetzungen erfüllen. Voraussichtlich stehen nur 302 Plätze an den beruflichen Gymnasien zur Verfügung. So viele Schüler besuchen in diesem Schuljahr die Eingangsklassen der beruflichen Gymnasien im Kreis.

"Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass die beruflichen Gymnasien allein aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage sind, alle Interessierten aufzunehmen", so Peter Hofelich. Zwar könnten gegebenenfalls einige so genannte Pool-Klassen eingerichtet werden. Da sich aber auch die Zahl der Bewerber durch die Wiederholer noch erhö-hen werde, würden diese vermeintlich zusätzlichen Plätze an der Situation kaum etwas ändern.

Hofelich fordert deutliche Verbesserungen vom Land: "Das Problem ist ja nicht neu. Die Landesregierung muss endlich einsehen, dass ihr bisher verfolgtes Prinzip Es wird schon alles nicht so schlimm werden gescheitert ist." Durch eine aktuelle Gesetzesinitiative der SPD-Landtagsfraktion solle künftig jedem zugangsberechtigten Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss gesetzlich einen Rechtsanspruch auf einen Platz an einem beruflichen Gymnasium garantiert werden. Dafür müsse die Klassenzahl an beruflichen Gymnasien erhöht und für ausreichend personelle und finanzielle Ressourcen gesorgt werden, meint Hofelich. Es sei nicht akzeptabel, dass Schüler unter einer verfehlten Schulpolitik leiden müssten. "Einerseits wirbt das Land für seine Realschulen mit dem Hinweis auf gute schulische Anschlussmöglichkeiten, andererseits stellt es aber zu wenige Plätze an beruflichen Gymnasien zur Verfügung", beklagt Hofelich. So müssten sich viele Schüler um Alternativen bemühen.

Voraussetzung für die Aufnahme in die Eingangsklasse der beruflichen Gymnasien ist die mittlere Reife. Für Realschüler, Werkrealschüler und Berufsfachschüler ist dabei ein Notenschnitt von mindestens 3,0 in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie der ersten Pflichtfremdsprache notwendig.

 

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