PARTEIEN / Nach der Rücktrittsankündigung Ute Vogts vom Fraktionsvorsitz "Grabenkämpfe damit beendet"

Veröffentlicht am 10.10.2007 in Presseecho

Im Dialog (v. l.): Der SPD-Pressesprecher im Kreis, Tim Zajontz, und SPD-Kreisvorsitzender Sascha Binder mit Ute Vogt

"Grabenkämpfe damit beendet"

"Ich begrüße die Entscheidung von Ute Vogt, die damit den Weg für einen Generationswechsel in der Fraktion frei macht." So kommentierte der 24-jährige SPD-Kreisvorsitzende Sascha Binder die Rücktrittsankündigung seiner 43-jährigen Landesvorsitzenden.

RODERICH SCHMAUZ, Geislinger Zeitung

Jüngst hat SPD-Kreisvorsitzender Sascha Binder aus Geislingen als Delegierter beim Parteitag noch für Ute Vogt als Landesvorsitzende votiert. Was er im Nachhinein mit gemischten Gefühlen sieht, weil er von Vogt auch Rückendeckung für den Wahlkreisabgeordneten und Parteivize Peter Hofelich erwartet hatte. Der Salacher war zuvor als potenzieller Vogt-Nachfolger gehandelt worden, zeigte sich aber loyal - und wurde beim Parteitag mit einem schlechten Stimmenergebnis abgestraft.

Binder ist überrascht davon, dass Ute Vogt den Fraktionsvorsitz so schnell abgibt. Andererseits geht er davon aus, dass sie noch die nächsten zwei Jahre Landesvorsitzende bleibt. Wer nun Fraktionsvorsitzender werden soll, wer später den Landesvorsitz übernimmt und wer nächster SPD-Spitzenkandidat im Land wird, all diese Fragen hält Binder für verfrüht. Seiner Einschätzung nach prädestiniert jedenfalls weder der Fraktions- noch der Parteivorsitz zur Spitzenkandidatur.

Auch aus taktischen Gründen sei es unklug, zu früh Namen ins Spiel zu bringen, sagt Binder mit Verweis auf Hofelich: "Das schadet der Person und um einige wäre es wirklich schade." Wobei er Hofelich "für vielerlei Funktionen geeignet" hält.

Binder erwartet, dass mit dem Rücktritt Ute Vogts, der man ihre Berliner Episode ankreide, die Grabenkämpfe in der Fraktion aufhören und die Heckenschützen verstummen. "Es ist schade, dass wir derzeit nicht mehr Ruhe finden, um ohne äußeren Druck die Weichen für eine gute Zukunft der SPD im Land zu stellen", so kommentiert Hofelich die aktuelle Lage. Die SPD-Wähler würden eine inhaltlich gute Arbeit erwarten. Die SPD müsse eine klare politische Alternative glaubwürdig darstellen. Hofelich: "Ute Vogt hat meinen vollen Respekt. Wir werden nun als Team gefordert sein."

 

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