KOMMENTAR · KREIS-SPD: Rückenwind für Binder & Co.

Veröffentlicht am 09.09.2008 in Presseecho

HELGE THIELE, Neue Württembergische Zeitung

So oder so: Die SPD im Kreis wird es bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr alles andere als leicht haben. Das hat zum einen mit der bundesweit wenig erbaulichen Lage der Sozialdemokratie zu tun, zum anderen aber auch mit der besonderen Schwäche der SPD im schwarzen Baden-Württemberg.

Erschwerend hinzu kommt, dass mit dem früheren Arbeitsminister Walter Riester ein politisches Schwergewicht die Göppinger Bühne verlässt und der junge Kreisvorsitzende Sascha Binder, der Ende September zum Bundestagskandidaten gekürt wird, in ziemlich große Fußstapfen tritt.

Dennoch dürfte der vergangene Sonntag mit dem dramatischen Führungswechsel an der Spitze der schwächelnden Volkspartei die Genossen im Kreis eher mit Rückenwind ausstatten. Binder hat sich zwar auf die Fahnen geschrieben, den Dialog mit den Gewerkschaften wieder intensiver zu führen und die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Linkspartei zu suchen. Binder ist trotzdem keiner, der sich auf einen rot-roten Schmusekurs einlassen würde - zu sehr ist er positiv geprägt von Schröders Agenda-Politik. Das macht es für den SPD- Kreischef einfacher, die Basis auf die Programmatik des neuen Führungsduos Müntefering und Steinmeier einzuschwören und im Bundestagswahlkampf für die nötige Geschlossenheit zu sorgen. Dass Binder vereinzelt auf Widerstand stoßen wird, gehört in einer Volkspartei dazu - ungefähr so wie der Senf zur Wurst.

 

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