Die Südwest-SPD macht sich Mut

Veröffentlicht am 15.02.2009 in Wahlen

U. Vogt applaudiert dem Außenminister: F.-W. Steinmeier war als Gastredner zum Parteitag nach Singen gekommen. Foto: dpa

Heilbronner Stimme

Singen - Vogt saß bereits von 1994 bis 2005 im Bundestag und war in der rot-grünen Bundesregierung Staatssekretärin im Innenministerium. Bei ihrer unangefochtenen Wahl zur Spitzenkandidatin der Südwest-SDP stimmten 84,3 Prozent der Delegierten für sie. Deutlich besser schnitt aber auf Platz zwei der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, mit dem Spitzenergebnis von 98,1 Prozent ab.

Leer ging der Parteinachwuchs aus. Auf den ersten 20 Plätzen ist kein einziger Vertreter der jungen Generation. Der 25-jährige Sascha Binder, der im Wahlkreis Göppingen als Nachfolger des früheren Arbeitsministers Walter Riester antritt, unterlag im Kampf um Platz neun dem Routinier Hermann Scheer. Die Gegenkandidatur werteten viele SPD-Strategen gleichwohl als Signal an den 64-jährigen Träger des alternativen Nobelpreises, dass dies die letzte Legislaturperiode sein soll.

Sichere Fahrkarten

Sehr zufrieden mit Rang 16 der Liste zeigte sich Josip Juratovic. „Eine Bestätigung meiner Politik“, sagte der Gewerkschafter. Sein Wiedereinzug in den Bundestag wäre nur gefährdet, wenn die SPD weniger als 20 Prozent der Stimmen bekäme.

Annette Sawade setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen die Heidenheimerin Claudia Sünder durch. Der Landesvorstand hatte Sawade, die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD-Kommunalpolitiker ist, für den aussichtslosen Platz 29 vorgeschlagen. Allerdings war das Vorstandsvotum für Sünder (39 Jahre) denkbar knapp ausgefallen. Am Ende war Sawade (55) die einzige, die erfolgreich eine Gegenkandidatur starten konnte.

„Das ist eigentlich eine sichere Bank“, sagte die 55-jährige Stuttgarterin. Die ersten 20 Plätze garantieren nach dem aktuellen Stimmungsbarometer eine Fahrkarte nach Berlin. Vogt will zumindest wieder wie bei der letzten Wahl 23 SPD-Mandate für die Südwest-SPD erobern. Weniger seien es in den letzten 20 Jahren nie gewesen.

Kämpferisch

Zum Auftakt des Nominierungsmarathons in der Singener Stadthalle hatte Vogt in einer kämpferischen Rede die CDU/FDP-Landesregierung scharf angegriffen. Zu den koalitionsinternen Streitigkeiten um das Konjunkturpaket sagte die SPD-Landeschefin: „Dieses Chaos hat Baden-Württemberg nicht verdient.“ Als Gastredner versuchte auch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, den Genossen Mut zu machen. „Legt allen Kleinmut beiseite, geht raus und überzeugt die Menschen von unseren Ideen“, forderte der Außenminister seine Parteifreunde in seiner bejubelten Rede auf. pre/ff/rei

 

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