Dialog nach Sonnenuntergang

Veröffentlicht am 30.08.2011 in Landespolitik

Neue Württembergische Zeitung
Axel Raisch

Kreis Göppingen. Es ist Ramadan, die Fastenzeit der Muslime. Bei einem gemeinsamen abendlichen Fastenbrechen wurde auf Einladung der im letzten Jahr gegründeten Kreisvereinigung Türkischer Vereine der Dialog gesucht.

Derartige Veranstaltungen haben im Landkreis eine jahrelange Tradition. Denn der Fastenmonat Ramadan gilt im Islam als "Zeit der Brüderlichkeit. Und so kamen auch 2011 nicht nur Fragen zum Fasten sondern auch zur jeweils anderen Kultur auf den reich gedeckten Tisch in den Räumen der Ditib-Gemeinde in der Göppinger Davidstraße. 18 Helferinnen hatten den ganze Nachmittag und Abend dafür gearbeitet, um insgesamt rund 450 Personen verköstigen zu können. Finanziert wird das allabendliche gemeinschaftliche Essen durch Spender und Sponsoren.

Der Einladung unter dem Motto "Einander begegnen und Freundschaften stärken" waren rund 150 Gäste aus dem Kreis gefolgt und in die Räume des Türkisch-Islamischen Kulturvereins gekommen. Darunter auch die Landtagsabgeordneten Sascha Binder (SPD) und Jörg Matthias Fritz (Grüne). Sie betonten den christlichen Charakter des Landes Baden-Württemberg, der die Offenheit gegenüber anderen Religionen zu einer Selbstverständlichkeit mache. "Es ist eine große Ehre hier dabei sein zu dürfen, so Fritz und Binder.

Der Vorsitzende der Vereinigung Türkischer Vereine im Kreis, Vedat Dag, bezeichnete es als "große Stärke unserer offenen Gesellschaft, dass es allen möglich sei in diesem "weltoffenen und liberalen Land Traditionen zu bewahren und die eigenen Bräuche offen zu leben: "Darauf sind wir stolz. Er legte ein klares Bekenntnis zum Landkreis Göppingen ab: "Das Wohl unserer Heimat ist unser Wohl, und zum Wohl unserer Heimat beizutragen ist unsere gemeinsame Verantwortung.Der Attaché des türkischen Generalkonsulats in Stuttgart, Kazim Türkmen, betonte, dass kulturelle Identität nicht aufgegeben werden müsse, um gut zusammenleben zu können. Er appellierte an seine Landsleute, mit den Deutschen eine gute Nachbarschaft zu pflegen aber umgekehrt auch an die Deutschen, die Türken mit ihrer anderen Kultur und Religion als Teil der Vielfalt anzuerkennen.

 

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