Kreis steigt in die Schulsozialarbeit ein

Veröffentlicht am 13.03.2009 in Kreistagsfraktion

Zuschuss: Ein Sechstel der Personalkosten

Jetzt steigt auch der Kreis in die Schulsozialarbeit ein. Künftig fördert das Landratsamt jede Stelle mit einem Sechstel der anfallenden Personalkosten.

KARL-HEINZ STROHMAIER, Neue Württembergische Zeitung

Kreis Göppingen. "Ich freue mich, das ist ein echter Meilenstein", jubelte Ulrike Haas, Kreisrätin der Grünen im Jugendwohlfahrtsausschuss, nachdem klar war, dass der Kreis über eine finanzielle Förderung der Personalkosten in die Schulsozialarbeit einsteigen wird. Entgegen dem Willen von Landrat Franz Weber, der dieses Fass nicht aufmachen wollte, zumal der Kreis Göppingen der einzige in der Region ist, der Schulsozialarbeit finanziell fördern wird. Ulrike Haas direkt an den Landrat gewandt: "Man muss auch mal verlieren können." Dennoch: Landkreiseigene Schulen kommen zunächst nicht in den Genuss dieser Förderung. "Die wollen das auch nicht, sondern leisten diese pädagogische Arbeit selbst", so der Landrat. Im übrigen gehörten diese Schulen in die Zuständigkeit des Verwaltungsausschusses.

Die "grundsätzlichen Bedenken" in dieser Frage würden bei der CDU-Fraktion nach wie vor bestehen, verriet deren Sprecher im Jugendhilfeausschuss, Hans Wimmer. Aber: "Wir beugen uns dem Votum des Jugendhilfeausschusses und stimmen zu." Gerhard Rademacher, der als Vertreter des Diakonischen Werks im Jugendhilfeausschuss sitzt, zeigte sich froh, "dass der Kreis diese Förderung macht". Und lobte augenzwinkernd: "Es gibt auch Bereiche, in denen sich der Landkreis positiv von anderen unterscheidet."

Nach dem Vorschlag der Kreisverwaltung, so zeigte Sozialdezernent Hans-Peter Gramlich auf, sei Voraussetzung für den Zuschuss, dass in den betreffenden Einrichtungen eine pädagogische Fachkraft zu 50 Prozent in der Schulsozialarbeit beschäftigt ist. Doch auch wenn ein Sozialarbeiter zu einem geringeren Prozentsatz angestellt ist, soll es den Zuschuss geben. Priorität will Gramlich aber den Realschulen und den Hauptschulen einräumen, doch auch Gymnasien könnten einen Antrag stellen. Weniger Bedarf sieht der Sozialdezernent aber in den Förderschulen, die mit ihren ohnehin kleinen Klassen gut aufgestellt seien.

Friedrike Kapphan von der SPD
wollte die Förderung auch auf 25-Prozent-Stellen ausgedehnt wissen. Dem, so Gramlich, werde die Formulierung, dass die personelle Ausstattung grundsätzlich eine 50-Prozent Stelle umfassen müsse, ebenfalls gerecht: "So haben wir bei unserer Entscheidung Spielraum."

So ganz umsonst ist die Förderung durch den Kreis aber auch nicht zu haben. In den entsprechenden Richtlinien ist festgelegt worden, dass die Schulträger ein Konzept für eine örtliche Bedarfsplanung erstellen müssen, das mit dem Kreisjugendamt abgestimmt wird. Nach Ablauf eines Schuljahres soll unaufgefordert, wie es weiter heißt, dem Kreis ein Tätigkeitsbericht vorgelegt werden.

Info

Für die Umsetzung der Richtlinie

Schulsozialarbeit hat der Kreis im Etat 50 000 Euro eingeplant. Für 2010 geht der Kreis von zwölf Stellen aus, für die

rund 90 000 Euro vorgesehen sind.

 

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