Kreistag gibt grünes Licht

Veröffentlicht am 28.03.2009 in Kreistagsfraktion

Gremium beschließt Förderrichtlinien für die Schulsozialarbeit

Jetzt hat auch der Kreistag grünes Licht gegeben und dem Rat des Jugendhilfeausschusses gefolgt: Der Stauferkreis steigt in die Schulsozialarbeit ein.

KARL-HEINZ STROHMAIER, Neue Württembergische Zeitung

Kreis Göppingen. Jetzt steht dem Einstieg des Kreises in die Schulsozialarbeit nichts mehr im Wege. Nach der Zustimmung des Jugendhilfeausschusses hat nun auch der Kreistag grünes Licht für entsprechende Förderlinien gegeben. Und sogar noch die Förderschule mit aufgenommen - ein Antrag, den Peter Feige (SPD) gestellt hatte, der aber einstimmig angenommen wurde. Zunächst hatte man diese Schulform ausgenommen, weil, so hatte Sozialdezernent Hans-Peter Gramlich dies begründet, durch die kleinerer Klassen in den Förderschulen günstigere Verhältnisse herrschten.

Für einen Landkreis, der sich familienfreundlich darstellen wolle, sei es höchste Zeit sich in die Schulsozialarbeit einzuklinken, so hatte Feige zuvor betont.

Dr. Heinrich Ruff (FDP) erhofft sich von der Schulsozialarbeit - auch nach dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen - "ein gewinnbringendes Miteinander". Rainer Ruf (Freie Wähler) sieht in dem Einstieg in die Schulsozialarbeit einen Mosaikstein, um zu besseren Zielen und Ergebnissen zu kommen. Und Hans Wimmer (CDU) betonte, dass seine Fraktion zwar Bedenken habe, doch hinter der Einstiegsentscheidung stehe. Ulrike Haas (Grüne), von deren Fraktion der Antrag stammt, wies darauf hin, dass Schulsozialarbeit nicht nur für Brennpunktschule notwendig sei, sondern für alle Schulen, die immer mehr zum Lebensraum der Kinder würden. Auch Susanne Chemnitzer vom Kreisjugendamt hatte kurz zuvor bei der Vorstellung des Kreisjugendplans auf das "wichtige Angebot der Schulsozialarbeit, das auch die Jugendhilfe entlastet", hingewiesen.

Der Kreis Göppingen übernimmt künftig ein Sechstel der entstandenen Personalkosten (Bruttogehalt plus Arbeitgeberanteil der Sozialausgaben). Die personelle Ausstattung sollte grundsätzlich eine 50-Prozent-Fachkraftstelle umfassen. Schulsozialarbeit soll das Ziel haben, Kinder und Jugendliche in ihrer allgemeinen Entwicklung zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern. Darüber hinaus soll sie Hilfe geben beim Aufbau und der Stabilisierung von Eigenverantwortung, Selbständigkeit, sozialer Kompetenz und demokratischen Strukturen.

Schulsozialarbeit, so heißt es in den jetzt verabschiedeten Richtlinien, sei vor allem an solchen Schulen sinnvoll, die unter erschwerten sozialen und pädagogischen Bedingungen arbeiten.

Dies sei besonders dort der Fall, wo im Einzugsbereich der Schule vermehrt Verhaltensauffälligkeiten von Schülern auftreten, interkulturellen Konflikte eine Rolle spielten sowie familienbelastenden Faktoren wie Arbeitslosigkeit der Eltern zu verzeichnen seien.

 

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